23. November 2020 | Autor: Leon Acht, Consultant Vivax Consulting GmbH
„Highspeed“, „Lichtschnell“, „Entdecken Sie das Netz der unbegrenzten Möglichkeiten“, „Mit Glasfaser wird’s Giga“: Die werblichen Argumente für den Ausbau der Glasfasernetze und die Vermarktung von Hausanschlüssen, Internet-, IPTV- und Telefonieprodukten sprechen fast immer dieselbe Sprache. Neben der Geschwindigkeit zählt vor allem der Preis, und so unterscheiden sich die Werbekampagnen der Stadtwerke in Sachen Breitband oft nur in der Farbe der Logos. Dabei gäbe es durchaus Möglichkeiten, das Thema Breitband inklusive 5G differenzierter zu kommunizieren. Denn die neuen Technologien versprechen deutliche Energieeinsparungen und sind deswegen auch ein Beitrag für den Klimaschutz – für regionale Versorger und Stadtwerke ein durchaus wichtiges Argument

Megatrends: steigender Datenkonsum und Klimawandel
Der weltweite Datenkonsum steigt laut den Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft iwd von rund 33 Zettabyte (ZB) im Jahr 2018 auf 175 ZB im Jahr 2025 (175 Trilliarden Bytes). Das entspricht einem Wachstum von mehr als 25 Prozent jährlich. Ein Trend, der in Deutschland regional noch stärker ausfallen könnte, denn hier besteht in Sachen Breitband nach wie vor großer Nachholbedarf. Den rasant steigenden Datenvolumina, die über das Internet verteilt werden, steht ein weiterer Mega-Trend entgegen: Die zunehmende Sensibilität in Sachen Klimaschutz. So nimmt die Bereitschaft zu, für nachhaltige Produkte mehr auszugeben. Im Jahr 2019 gab es in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren rund 23,5 Millionen Personen, die bereit waren, für umweltfreundliche Produkte mehr zu bezahlen – das ist mehr als ein Drittel der Gesamtheit (Quelle: https://www.ifd-allensbach.de/awa/startseite.html). Laut Bundesumweltamt nimmt zudem die Zahl der Kunden von Ökostrom stetig zu. Auch bei Kaufentscheidungen für Haushaltsgeräte wählt inzwischen in der Regel eine große Mehrheit jeweils eines der energieeffizientesten Geräte.
Aber nicht nur für die Kunden, auch für die eigenen Mitarbeiter ist es zunehmend wichtig, ob das eigene Unternehmen nachhaltig handelt. Das gilt insbesondere für Unternehmen aus den Bereichen Energie, Wasserversorgung und Abfall: Mehr als 83 Prozent der dort Beschäftigten geben an, dass ihnen ökologische Nachhaltigkeit und Klimaschutz in dieser Branche im Vergleich zu anderen Unternehmen „sehr wichtig“ oder „wichtig“ ist – ein Spitzenwert im Vergleich zu allen anderen abgefragten Branchen (Quelle: http://doku.iab.de/forschungsbericht/2019/fb0819.pdf).
Bislang zählt Klima nur beim Thema Energie
Tatsächlich haben die meisten Versorgungsunternehmen diesen Trend längst erkannt und setzen das Argument Nachhaltigkeit und Klimaschutz offensiv in ihrer Kommunikation ein. Bislang geschieht dies fast ausschließlich in den klassischen Sparten wie Strom, Gas, Wasser, Nah- und Fernwärme oder Öffentlicher Nachverkehr. Kaum ein Unternehmen hat erkannt, dass die Breitbandversorgung für das Klima ebenso wichtig ist wie etwa die regenerative Erzeugung von Energie. Schon die Basiszahlen sprechen hier eine eindeutige Sprache: So liegt die Leistungsaufnahme beim FTTH-Anschluss inzwischen bei nur noch 0,3 Watt gegenüber 1,4 Watt beim herkömmlichen VDSL-Kupferanschluss – bezogen auf eine Datenrate von 1 GByte in der Stunde – so die aktuellen Berechnungen des Forschungsprojektes „Green Cloud-Computing“ des Umweltbundesamts. Wenn man dies auf die aktuellen Datenmengen der Breitbandanschlüsse in Deutschland überträgt, würde der Energieverbrauch bei einer flächendeckenden Versorgung mit Kupfer bei rund 12 Gigawatt liegen, bei einer durchgehenden Versorgung über Glasfaser würde dies auf 2,6 Gigawatt sinken.
Glasfaser ist aktiver Klimaschutz
Die möglichen Energieeinsparungen durch Glasfaser sind also immens. Für einzelne Nutzungsbereiche fällt der Klimavorteil sogar noch drastischer aus. So entfallen fast 61 Prozent des gesamten Webtraffics allein für das Streaming von Filmen und Videos an. Ein Glasfaseranschluss birgt für den Endkunden also nicht nur eine bessere Übertragungsqualität bei hohen Bildauflösungen, sondern ist ein absolut messbarer Beitrag zu weniger Energieverbrauch und einer verbesserten CO2-Bilanz. Im Zusammenspiel mit der Glasfaser bietet 5G zusätzliche Potenziale für eine Umweltargumentation. Die derzeit verbreiteten 4G-Netze (LTE) brauchen rund dreimal so viel Energie wie die 5G-Technik. Die alten 3G-Netze (UMTS) benötigen sogar mehr als 20-mal soviel Energie zur Übertragung der gleichen Datenmenge.
Smart Infrastructiúres und andere Argumente
Die neuen Breitbandnetze sind das Fundament der künftigen intelligenten Infrastrukturen, die ihrerseits in allen Bereichen einen spürbaren Einfluss auf den rationellen Einsatz von Energie haben werden. Beispielsweise durch deutlich verbesserte Möglichkeiten zur Verkehrssteuerung über den verbreiteten Einsatz von Sensortechnologien oder der Optimierung logistischer Prozesse von der Abfallwirtschaft bis zur „letzen Meile“.
Das Thema Klimaschutz bietet also für die Vermarktung von Breitbandnetzen ebenso große und teilweise größere Potenziale als in herkömmlichen Sparten eines Versorgers. Und dies nicht nur argumentativ: Durch die Kopplung von Glasfaser- und Mobilprodukten mit dem Energieverbrauch könnten auch völlig neue Produkte geschaffen werden, die von der reinen Preis- und Geschwindigkeitsargumentation wegführen und mit qualitativen Merkmalen aufgeladen werden. Warum nicht etwa einen „ökologischen“ Vertrag umsetzen, der Anreize durch „nichtverbrauchte Daten“ setzt und dafür am Ende des Monats den sparsamen Surfer belohnt. Koppelt man dies nun noch mit klassischen Produkten oder den zunehmenden Angeboten einer „Smart City“ sind der Fantasie der Marketiers in Versorgungsunternehmen und Stadtwerken kaum noch Grenzen gesetzt.
Tipp 5: In Kontakt bleiben
Gerade beim Arbeiten aus der Distanz ist es essentiell, den persönlichen Kontakt zu jedem einzelnen Mitarbeiter und Mitarbeiterin aufrecht zu erhalten, auch außerhalb der regelmäßigen Termine. Dabei muss sich die Führungskraft ausreichend Zeit für jedes Gespräch nehmen, um Probleme frühzeitig erkennen zu können und anzugehen. Persönliche Gespräche stärken das Vertrauen, geben Orientierung und Halt. Zudem zeigen Führungskräfte, dass Sie sich für ihre Mitarbeitenden interessieren. Besondere Aufmerksamkeit sollte man auch den Regelterminen schenken. Werden beispielsweise Entwicklungspläne besprochen, muss immer auch die Erwartungshaltung des Einzelnen abgefragt werden. Feedbacks zu Arbeitsergebnissen sollten direkt und vor allem zeitnah erfolgen. Persönliche Gespräche unter vier Augen sind solchen über Telefon oder Videocall vorzuziehen, diese schaffen größere Vertrautheit und zeigen besonders in Zeiten von Corona Wertschätzung.
Tipp 6: Zusammenhalt stärken und Interaktion im Team fördern
Eine Herausforderung ist es in Zeiten von Corona, neue Mitarbeitende ins Team zu integrieren oder neue Teams zusammenstellen, denn das funktioniert online nur bedingt. Bei Online-Zusammenkünften ist deswegen gerade in neuen Teams darauf zu achten, dass niemand die Kamera ausschaltet. Denn wenn sich einzelne ausklinken, können keine Nähe und Vertrautheit geschaffen werden. Beim isolierten Arbeiten im Homeoffice und der häufig ausschließlich virtuellen Kommunikation fehlen wichtige Teile der menschlichen Interaktion. Deswegen sollte man hier durchaus auch einmal einen Offline-Team-Event anbieten, natürlich unter Einhaltung aller Hygienevorschriften und Abstandsregeln.
Tipp 7: Über Fehler und Erfolge sprechen
Durch die räumliche Trennung bekommt der Einzelne vieles nicht mehr mit. Im Sinne einer guten Fehler- und Lernkultur ist es deswegen wichtig, regelmäßig darüber zu sprechen was läuft und vor allem auch, was nicht gut läuft, etwa als regelmäßigen Bestandteil von Meetings oder Retrospektiven. Vor allem Erfolgsgeschichten sollten regelmäßig geteilt und Lob geäußert werden, um Motivation zu erhöhen sowie Wertschätzung und Würdigung der Arbeit deutlich zu zeigen.
Dieser Artikel ist in der Fachzeitschrift stadt+werk Ausgabe 11-12/2020 erschienen
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- Date 23 Nov 2020
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